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Warnung: Dieser Artikel enthält Details über die brutalen Verbrechen von Miyuki Ishikawa, einer japanischen Serienmörderin und Kindermörderin. Der Inhalt kann verstörend und auslösend wirken. Es wird empfohlen, dass Personen, die durch solche Inhalte beeinträchtigt werden könnten, diesen Artikel nicht lesen.
geboren 1897 in Kunitomi, Präfektur Miyazaki, ist eine der berüchtigtsten Serienmörderinnen in der japanischen Geschichte. Als Hebamme war sie für den Tod von mindestens 103 Säuglingen und Kleinkindern verantwortlich. Ihre Geschichte ist eine erschütternde Erinnerung an die verheerenden Auswirkungen, die soziale und wirtschaftliche Bedingungen auf die Gesellschaft haben können.
Miyuki Ishikawa wurde 1897 in Kunitomi, Präfektur Miyazaki, geboren. Ihre frühe Kindheit und Jugend sind weitgehend unbekannt, aber es ist bekannt, dass sie 1914 nach Tokio zog, um dort zu studieren. Sie schloss ihr Studium an der Kaiserlichen Universität Tokio am 30. September 1919 als Hebamme ab. Im selben Jahr heiratete sie Takeshi Ishikawa, einen ehemaligen Kenpeitai-Sergeanten und Polizeibeamten.
Takeshi unterstützte seine Frau bei ihrer Arbeit, hatte jedoch keine feste Anstellung. Aufgrund einer Hysterektomie konnte Miyuki keine eigenen Kinder bekommen. Das Paar adoptierte drei Kinder und zog einen Jungen aus Takeshis früherer Ehe groß.Miyuki war eine erfahrene Hebamme und leitete das Entbindungsheim Kotobuki San’in. Sie war in mehreren Hebammenverbänden aktiv und hatte wichtige Positionen inne.
Im April 1947 kandidierte sie erfolglos für die Wahl der Vertreter des Bezirks Shinjuku. Ihre Karriere als Hebamme und ihre Position in der Gemeinschaft verschafften ihr das notwendige Vertrauen und die Autorität, um ihre späteren Verbrechen unentdeckt zu begehen.
Die Verbrechen Ishikawas fanden in der Shōwa-Zeit statt, einer Ära geprägt von tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen. Die Nachkriegszeit in Japan war von extremer Armut und sozialer Not gekennzeichnet. Viele Familien konnten sich keine Kinder leisten, was zu einer verzweifelten Situation für viele werdende Eltern führte.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden durch den Mangel an staatlicher Unterstützung für arme Familien verschärft. Diese Bedingungen schufen eine Atmosphäre, in der verzweifelte Eltern oft keine andere Wahl sahen, als ihre Kinder aufzugeben.Nach dem Zweiten Weltkrieg war Japan wirtschaftlich am Boden. Die Zerstörungen durchdie Bombardierungen und die Kapitulation 1945 führten zu einem drastischen Rückgang der industriellen Produktion.
Die Schwerindustrie, die während des Krieges florierte, lag in Trümmern, und viele Menschen lebten in extremer Armut. Die Regierung war nicht in derLage, ausreichende soziale Sicherheitsnetze zu schaffen, um die Bedürftigen zu unterstützen. Diese wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen trugen dazu bei, dass viele Eltern ihre Kinder nicht versorgen konnten und sie in die Obhut von Einrichtungen wie dem von Ishikawa geleiteten Entbindungsheim gaben.
Ein entscheidender Faktor, der zu Ishikawas Verbrechen beitrug, war das strikte Abtreibungsverbot in Japan während der Shōwa-Zeit. Das Eugenikschutzgesetz von 1940 regelte die Bedingungen für Schwangerschaftsabbrüche und Sterilisationen. Abtreibungen waren nur unter sehr strengen Bedingungen erlaubt, was viele Frauen in eine ausweglose Lage brachte. Die fehlende staatliche Unterstützung für arme Familienverschärfte die Situation zusätzlich, da es kaum soziale Sicherheitsnetze gab, die den Eltern helfen konnten, ihre Kinder zu versorgen.
Erst 1948, nach dem Fall Ishikawa, wurde das Eugenik Schutzgesetz reformiert und Abtreibungen unter bestimmten Umständen legalisiert, um die Bevölkerungskrise nach dem Krieg zu bewältigen.
Ishikawa nutzte diese verzweifelte Situation aus und bot an, sich um Babys zu kümmern, deren Eltern sie aufgrund von Armut nicht unterstützen konnten. Stattdessen tötete sie die Kinder durch Vernachlässigung, Erstickung oder Strangulation, oft innerhalb der ersten drei Lebenstage. Um ihre Verbrechen zu vertuschen, entsorgte sie die Leichen auf verschiedene Weise und sorgte dafür, dass es wie natürliche Todesfälle aussah. Zwischen 1940 und 1948 ermordete sie nachweislich mindestens 103 Säuglinge und Kleinkinder, obwohl die tatsächliche Zahl der Opfer höher sein könnte.
Ihre Methoden waren grausam und vielfältig. Sie erstickte die Kinder mit Kissen, strangulierte sie mit Tüchern oder ließ sie einfach verhungern. Oft wurden die Leichen in den Garten des Entbindungsheims vergraben, in einen nahegelegenen Fluss geworfen oder in einem Krematorium verbrannt. Ishikawa sorgte dafür, dass die Todesursachen als natürlich erschienen, indem sie gefälschte Totenscheine ausstellen ließ. Diese Täuschung ermöglichte es ihr, ihre Verbrechen über Jahre hinweg unentdeckt fortzusetzen.
Am 12. Januar 1948 machten zwei Polizisten im Waseda-Distrikt von Tokio eine grausame Entdeckung: die Überreste von fünf Säuglingen. Eine anschließende Obduktion ergab, dass die Kinder unter unnatürlichen Umständen gestorben waren. Dies führte zu einer umfassenden polizeilichen Untersuchung, die zur Verhaftung von Miyuki Ishikawa, ihrem Ehemann und Dr. Shirō Nakayama führte.
Nakayama hatte gefälschte Totenscheine für die verstorbenen Kinder ausgestellt, während Ishikawa eine entscheidende Rolle dabei spielte, die Kinder sterben zu lassen. Die Ermittlungen brachten weitere schockierende Ergebnisse zutage: Die Überreste von 40 weiteren Säuglingen wurden in einem Bestattungsinstitut gefunden, und 30 weitere Kinder waren unter dem Boden eines Tempels begraben.
Diese Entdeckungen trugen zur wachsenden Zahl der Opfer bei, die mit Ishikawas Verbrechen in Verbindung gebracht wurden, und machten den Fall zu einem der schrecklichsten Fälle von Kindstötung in der Geschichte Japans
Obwohl keine detaillierten psychologischen Analysen von Ishikawa verfügbar sind, lassen ihre Handlungen auf eine tiefe emotionale Störung schließen. Ihre Unfähigkeit, eigene Kinder zu bekommen, könnte zu einer verzerrten Sicht auf den Wert des Lebens geführt haben. Zudem scheint sie die verzweifelte Lage der Eltern ausgenutzt zu haben, möglicherweise um ein Gefühl von Macht und Kontrolle zu erlangen. Ihre Position als Hebamme verschaffte ihr die notwendige Autorität und das Vertrauen, um ihre Verbrechen unentdeckt zu begehen.
Einige Parallelen lassen sich zu anderen Serienmördern im Gesundheitswesen ziehen, die oft von einem Gefühl der Macht und Kontrolle über Leben und Tod getrieben werden. Diese Täter weisen häufig Merkmale wie mangelndes Selbstwertgefühl, emotionale Verschlossenheit und eine Außenseiterrolle in ihrem Arbeitsumfeld auf. Sie wählen ihren Beruf oft, um Anerkennung und Bestätigung zu suchen, die ihnen in anderen Lebensbereichen fehlt.
Wenn diese Anerkennung ausbleibt, kann dies zu Frustration und einem verzerrten Gefühl der Selbstgerechtigkeit führen, das sie glauben lässt, dass ihre Taten gerechtfertigt sind.
Während des Prozesses argumentierte Ishikawa, dass die Eltern für den Tod ihrer Kinder verantwortlich seien. Diese Argumentation wurde teilweise akzeptiert, da Kleinkinder in Japan zu dieser Zeit kaum Rechte hatten. Am 11. Oktober 1948 verurteilte das Bezirksgericht Tokio Ishikawa und ihren Ehemann wegen fünffachen Mordes durch Unterlassung (einschließlich des Mordes an zwei Säuglingen, die lebend gefunden wurden, aber kurz darauf starben) zu acht bzw. vier Jahren Gefängnis. Sowohl das Ehepaar als auch die Staatsanwaltschaft legten gegen diese Urteile Berufung ein.
Am 28. April 1952 verurteilte das Oberste Gericht Tokio Ishikawa zu vier Jahren und Takeshi zu zwei Jahren Gefängnis; jedoch wurden sie mit Inkrafttreten des San-Francisco-Vertrags begnadigt. Die zweite Berufung wurde vom Obersten Gerichtshof Japans am 15. September 1953 abgelehnt.
Während des Prozesses wurde deutlich, dass die Behörden Schwierigkeiten hatten, die genaue Anzahl der Opfer zu bestimmen, da viele der toten Säuglinge nicht im Familienregister eingetragen waren. Die Staatsanwaltschaft behauptete, dass das Ehepaar mindestens 27 der insgesamt 84 Todesfälle zwischen April 1946 und Januar 1948 verursacht habe. Die milden Strafen spiegelten die damalige gesellschaftliche Einstellung wider, dass die Eltern eine Mitschuld an den Todesfällen trugen.
Es gibt ähnliche Fälle von Serienmördern in anderen Ländern, die unter vergleichbaren sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen operierten:
Fritz Haarmann (Deutschland): Fritz Haarmann, bekannt als der „Schlächter von Hannover“, war ein deutscher Serienmörder, der zwischen 1918 und 1924 mindestens 24 junge Männer ermordete. Haarmann nutzte die Nachkriegswirren und die damit verbundene soziale Zerrüttung aus, um seine Opfer zu finden. Er lockte junge Männer, die oft obdachlos und arbeitslos waren, in seine Wohnung, wo er sie tötete und ihre Leichen zerstückelte. Haarmann wurde 1924 verhaftet und 1925 hingerichtet. Sein Fall schockierte die deutsche Öffentlichkeit und führte zu einer verstärkten Überwachung von Sexualstraftätern.
Amelia Elizabeth Dyer (Vereinigtes Königreich): Amelia Dyer war eine britische Serienmörderin, die im späten 19. Jahrhundert als „Babyfarmerin“ tätig war. Sie nahm uneheliche Kinder gegen Bezahlung in ihre Obhut, um sie angeblich zu pflegen, tötete sie jedoch stattdessen. Dyer nutzte die gesellschaftliche Ächtung unehelicher Kinder und die mangelnde staatliche Kontrolle aus, um ihre Verbrechen zu begehen. Schätzungen zufolge tötete sie zwischen 200 und 400 Kinder. Sie wurde 1896 verhaftet und gehängt. Ihr Fall führte zu einer verstärkten Regulierung von Pflegeeinrichtungen und einer besseren Überwachung von Kinderbetreuungsdiensten.
Marc Dutroux (Belgien): Marc Dutroux ist ein belgischer Serienmörder und Kinderschänder, der in den 1990er Jahren mehrere Mädchen entführte, vergewaltigte und ermordete. Dutroux nutzte die sozialen und wirtschaftlichen Probleme Belgiens aus, um seine Verbrechen zu begehen. Er hielt seine Opfer in einem selbstgebauten Verlies gefangen und ließ zwei von ihnen verhungern, während er wegen eines anderen Verbrechens inhaftiert war. Dutroux wurde 1996 verhaftet und 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt. Sein Fall führte zu massiven Protesten und einer Reform des belgischen Justizsystems.
Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung des Schutzes von Kindern und gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Sie erinnern daran, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Probleme anzugehen und Unterstützungssysteme für bedürftige Familien zu schaffen. Der Fall bleibt eine Mahnung, wachsam zu sein und für den Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft einzustehen.
Der Fall Miyuki Ishikawa bleibt ein dunkles Kapitel in der japanischen Geschichte. Er verdeutlicht die verheerenden Folgen, die soziale Not und unzureichende Unterstützungssysteme haben können. Gleichzeitig führte er zu wichtigen Diskussionen über Kinderrechte, soziale Verantwortung und die Notwendigkeit einer umfassenden Familienpolitik in Japan.
Ishikawas Verbrechen unterstreichen die Bedeutung des Schutzes von Kindern und gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Sie erinnern daran, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Probleme anzugehen und Unterstützungssysteme für bedürftige Familien zu schaffen.
Die Nachwirkungen des Falls waren weitreichend. Die Enthüllungen führten zu einer verstärkten öffentlichen Diskussion über die Notwendigkeit von Reformen im Gesundheits- und Sozialsystem. Die japanische Regierung erkannte die dringende Notwendigkeit, die Rechte von Kindern zu stärken und Maßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Tragödien in der Zukunft zu verhindern. Dies führte zur Verabschiedung des Eugenik-Schutzgesetzes, das Abtreibungen unter bestimmten Umständen legalisierte und somit die rechtlichen Rahmenbedingungen für Frauen in Not verbesserte.