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Die jüngsten Zahlen der DAK-Gesundheit zeichnen ein düsteres Bild von der psychischen Gesundheit der deutschen Arbeitnehmer. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Krankenkasse einen signifikanten Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen. Besonders betroffen sind dabei Berufe im sozialen und pflegerischen Bereich, während Beschäftigte in der IT-Branche vergleichsweise weniger Fehltage aufweisen.
Laut dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit stiegen die Fehltage wegen Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen im ersten Halbjahr 2024 um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, insbesondere da die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) aufgrund psychischer Erkrankungen bereits in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Im Vergleich zu vor zehn Jahren liegt das Niveau der AU-Tage um 52 Prozent höher.
Die Analyse der DAK zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Während Beschäftigte in der Altenpflege und in Kindertagesstätten besonders hohe Fehltage aufweisen – durchschnittlich 13,7 Tage pro Kopf im ersten Halbjahr 2024 – sind die Zahlen in der IT-Branche mit 6,6 Fehltagen pro Kopf deutlich niedriger. Diese Diskrepanz lässt sich teilweise durch die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen erklären. Berufe im sozialen Bereich sind oft mit hoher emotionaler und physischer Belastung verbunden, während in der IT-Branche flexible Arbeitsmodelle und weniger direkte soziale Interaktion vorherrschen.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die geschlechtsspezifische Verteilung der psychischen Erkrankungen. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Im ersten Halbjahr 2024 machten psychische Erkrankungen bei weiblichen Beschäftigten 21 Prozent des Krankenstands aus, bei männlichen Beschäftigten waren es 14,5 Prozent. Diese Zahlen werfen Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie zur Belastung durch Doppelbelastungen auf.
Die Ursachen für den Anstieg der psychischen Erkrankungen sind vielfältig. Neben den bereits erwähnten Belastungen in sozialen Berufen spielen auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Die anhaltende Unsicherheit durch globale Krisen, der Druck am Arbeitsplatz und die mangelnde Wertschätzung tragen zur Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei. Die Folgen sind nicht nur für die Betroffenen gravierend, sondern auch für die Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt. Hohe Fehlzeiten bedeuten Produktivitätsverluste und zusätzliche Belastungen für die verbleibenden Mitarbeiter.
Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen fordert Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, die Arbeitgeber auf, stärker auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten. Präventionsmaßnahmen und ein offener Umgang mit dem Thema psychische Gesundheit könnten helfen, die Situation zu verbessern. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Homeoffice, aber auch psychologische Unterstützung und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld.
Die steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen sind ein klares Signal, dass Handlungsbedarf besteht. Arbeitgeber, Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam Lösungen finden, um die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen und zu fördern. Nur so kann langfristig eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung geschaffen werden.Die DAK-Zahlen verdeutlichen, dass psychische Erkrankungen nicht nur ein individuelles Problem sind, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellen. Es bleibt zu hoffen, dass die alarmierenden Daten als Weckruf dienen und zu nachhaltigen Veränderungen führen.
Quellen: