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Die GNOME Foundation, die treibende Kraft hinter dem beliebten Open-Source-Desktop-Environment GNOME, sieht sich gezwungen, einschneidende Sparmaßnahmen für das kommende Geschäftsjahr 2024/2025 zu ergreifen. In einer offiziellen Mitteilung vom 7. Oktober 2024 informierte der Vorstand die Community über die aktuelle finanzielle Situation und die daraus resultierenden Konsequenzen
Trotz intensiver Bemühungen des ehemaligen Geschäftsführers, der im Sommer 2024 ausgeschieden war, konnten die Einnahmen nicht wie erhofft gesteigert werden. Die Stiftung hatte in den vergangenen Monaten bereits einen ambitionierten Fünfjahresplan entwickelt, Sponsoring-Vereinbarungen mit GIMP und Black Python Devs abgeschlossen und erstmals Förderanträge gestellt. Dennoch reichten diese Maßnahmen nicht aus, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Besonders schmerzlich für die GNOME-Community dürfte der Personalabbau sein. Caroline Henriksen, bisher als Creative Director tätig, und Melissa Wu, die Direktorin für Community-Entwicklung, mussten ihre Positionen räumen. Der Vorstand betonte, wie schwer diese Entscheidung gefallen sei, und dankte beiden für ihr langjähriges Engagement
Neben den personellen Einschnitten sieht sich die Stiftung gezwungen, ihre operativen Abläufe neu zu strukturieren. Kernaufgaben wie die Organisation von Events, Marketing-Initiativen und Fundraising-Aktivitäten sollen künftig verstärkt von der Community übernommen werden. Auch im Bereich Grafikdesign hofft man auf die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer.
Sofern keine zusätzlichen Mittel akquiriert werden können, müssen Dienstreisen von Mitarbeitern, Vorstandsmitgliedern und Community-Vertretern drastisch reduziert werden. Die Stiftung will in den kommenden Wochen evaluieren, welche Veranstaltungen für eine persönliche Präsenz unverzichtbar sind.
Trotz der angespannten Situation gibt es auch positive Nachrichten: Wichtige Events wie LAS, GNOME.Asia und GUADEC sollen wie geplant stattfinden. Auch das Outreachy-Programm für Praktika kann dank gesicherter Finanzierung im bisherigen Umfang fortgeführt werden. Zudem bleiben extern geförderte Projekte sowie die Infrastruktur- und Betriebskosten von den Einsparungen unberührt.
Die GNOME Foundation betont, dass die getroffenen Maßnahmen notwendig sind, um die langfristige finanzielle Nachhaltigkeit zu sichern. Für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2025 wurde ein realistisches Budget verabschiedet, das die Finanzierung von vier Vollzeitstellen sowie einiger befristeter und Teilzeitpositionen vorsieht.
In den kommenden Wochen will die Stiftung detaillierte Informationen zu ihrer finanziellen Situation und dem genehmigten Budget veröffentlichen. Gleichzeitig ruft sie die Community dazu auf, sich verstärkt einzubringen und Ideen für die Neuorganisation verschiedener Aktivitätsbereiche einzubringen. Wer die GNOME Foundation unterstützen möchte, kann sich an den Interims-Geschäftsführer Richard Littauer oder direkt an den Vorstand wenden.